Motor |
Aufhängung |
Der Motor ist bei der RD 400 elastisch aufgehängt.
Hierzu sind im Motorgehäuse die Bohrungen vergrössert
und Gummihülsen eingesetzt. Diese Gummihülsen sind aussen
der Länge nach gerippt, um auf längere Zeit hin sich besser
zu verspannen, innen ist eine Metallbuchse einvulkanisiert. Nachteil
des ganzen, nach längerer Laufzeit (40.000 ~ 50.000 Km) arbeiten
sich diese Rippen an den hinteren Aufhängungen ins Alu des
Gehäuse ein. Resultat ist, selbst neue Gummibuchsen halten
nicht mehr, der Motor kann hinten hin und her bewegt werden, bei
Lastwechseln des Motors gibt es unschöne Schläge und die
Antriebskette verschleisst schneller und Motorhalteschrauben können
sogar abreissen!
Versuche von mir, die Gummibuchsen
durch zähen Kunststoffbuchsen mit exentrischer Bohrung (Die
Löcher im Gehäuse weiten sich unrund mit der Motorbewegung!)
verliefen unbefriedigend. Der Motor sitzt zwar wieder fest in seiner
Halterung, aber die Vibrationen des Motors werden nun ungefiltert
in den Rahmen weitergeleitet.
Also muss ich etwas anderes unternehmen.
Überlegung wäre, neue originale Gummibuchsen einzusetzen,
diese seitlich in richtiger Postion zu verspannen und die Fehlstelle
im Alu mit geeigneten Kunststoff (Flüssigmetall oder besser
zäher Epoxyd-Kunststoff) auszugiesen. Hierzu muss nach oben
vertikal ein Loch gebohrt werden zum einfüllen des flüssigen
Kunststoff. Danach wäre die Gummibuchse wieder im Alugehäuse
fest fixiert. Problem ist, einen geeigneten zähen 2K-Kunststoff
zu finden, der die ausreichende Festigkeit mitbringt, den Scherkräften
des Motors zu widerstehen und nicht einfach zu zerbröseln.
Ich muss da mal einen Versuch starten ...

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Dichtungen |
Leidiges Problem nach einer gewissen Laufzeit
(ca. 40.000 ~ 50.000 Km) sind die Dichtungen im Motor. Irgendwann
sind halt die Simmerringe fertig. Generell gilt, macht man einmal
das komplette Gehäuse auf, sollte man wirklich alle Simmerringe (und O-Ringe) auswechseln.
Kurioses erlebte ich mit der Abdichtung
vom Kurbelgehäuse zum Getriebe. Wenn die Maschine eine Weile
stand, kam nach starten des Motors aus dem rechten Auspuff übermässiger
schwarzer Qualm, verbrennendes Motoröl. Gleichzeitig war die
rechte Zündkerze immer verölt und das Getriebeöl
verschwand auf wundersame Weise. Das ganze war gemeinerweise ein
schleichender Prozess - zuerst wenig, dann immer mehr. Ursache ist,
die Abdichtung zwischen Kurbelwellengehäuse und Getriebe ist
undicht. Betroffen sind ein Simmerring und so ein komischer Spezial-O-Ring.
  Auf dem ersten Bild sieht man den
grossen Simmerring (Nr.21). Der kleine Spezial-O-Ring (Nr.26) sitzt
auf dem Kurbelwellenstumpf und dichtet die Welle gegen das Motorgehäuse
ab. Der seitliche Block sitzt in der Nut wie der Mitnahmekeil (Nr.
23) und dichtet hier das auf die Welle aufgeschobene Zahnrad (Nr.
22) gegen die Welle ab.
Während man den O-Ring
bei eingebauten Motor nach abnehmen des Primärritzels austauschen
kann, kann man den grossen Simmerring nur bei zerlegtem Motorgehäuse
tauschen. Der Simmerring sitzt aussenherum im Motorgehäuse
in einer Rille, die verhindert, dass der Simmerring herauswandert
- und auch leider, bei zusammengesetztem Gehäuse wieder neu
einzubauen. Hier muss man in den sauren Apfel beissen und das komplette
Gehäuse zerlegen. Dann sollte man natürlich auch alle
anderen Dichtungen ersetzen, also gleich ein gewisser Aufwand. Irgendwann
ist man freiwillig soweit, wenn der Motor wegen genannten Symptonen
nicht mehr vernünftig läuft. Erschwerend kommt hinzu,
wenn man dabei den Ölstand im Getriebe ausseracht lässt.
Die Rache ist fürchterlich - die Getriebezahnräder gehen
wegen Ölmangel kaputt bis hin zum fressen auf der Getriebewelle!
Zum abdichten der beiden Gehäusehälften
hat sich nach mehreren experimentieren das rotbraune ''SILIKON SPEZIAL
250'' der Firma ''WÜRTH'' als bestes bewährt. Erhältlich
bei gut sortierten Moppedfachhändlern, eventuell im Autozubehör.
Das Zeug ist einfach super, wärmebeständig bis 250°C
kurz bis 300°C, beständig gegen alle möglichen Stoffe
rund ums Mopped. Damit kann man sogar Papierdichtungen 'unterstützen'.
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Getriebe |
Ausser, das der Getriebeölstand regelmässig
kontrolliert werden muss (Siehe Dichtungen!), gibt es nichts besonderes.
Bei Ölmangel (wegen kaputten Dichtungen) können Zahnflanken
ausbrechen ud sogar Zahnräder auf der Welle fressen. Das zeigt
sich dadurch, dass man mitten auf der Kreuzung (Wo denn sonst! ) keinen Gang mehr reinkriegt
oder 'raus. Der Schaden ist dann immenst, die Zahnräder kosten
dann richtig Geld, sofern noch erhältlich. Da lohnt sich eventuell,
einen Schrott-Motor mit intaktem Getriebe auszuschlachten, sofern
der Vorbesitzer immer den Ölstand beachtete ...
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Schalthebel |
Krankheit ist, dass im Laufe der Zeit der
Ganghebel auf der Schaltwelle wackelt, die Zahnung ist dann ausgeschlagen.
Kurze Abhilfe bringt, den Schlitz der Aufnahme am Hebel etwas breiter
aufzufeilen und mit der Klemmschraube den Hebel dann fester auf
der Welle zu spannen. Irgendwann ist allerdings dies auch am Ende
- die Welle und der Hebel müssen ersetzt werden.
Nie nur eines Teil ersetzen - dann wird das neue Teil gleich wieder
ausgenudelt! Die Schaltwelle kann bei eingebauten Motor ausgwechselt
werden. In Stichworten: Öl ablassen, Deckel auf Kupplungseite
abnehmen, Kupllungskorb komplett ausbauen, dann nach abnehmen des
Rätschenmechanismus der Gangwelle kann die Schaltwelle aus
der rechten Motorseite herausgezogen werden.
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Neutralschalter |
Der Leerlaufanzeigeschalter ist mit drei
Schrauben festgeschraubt. Für Dichtigkeit zum Motor sorgt eine
umlaufende O-Ring-Dichtung. Weil manche es zu gut meinen, ziehen
sie die Senkkopfschrauben viel zu fest an - das Plastik der Schalterplatte
bricht ud Öl tritt hindurch. Dann muss man den kompletten Schalter
erneuern. Merke - die drei Befestigungsschrauben nur mässig festschrauben, eben nur so, dass die Schrauben nicht
von selbst herausfallen. Durch das Plastik und die Senkköpfe
der Schrauben wird eine gewisse Sicherungsfunktion erreicht. Wenn
es einer genau meint, kann er ja auf die Gewindegänge der Schrauben
jeweils einen Tropfen Sicherungsmittel (Lock-Tite) tropfen.
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Kupplungsdruckstange |
Im Laufe der Zeit läuft der Simmerring
auf der Kupplungsdruckstange ein und Öl tritt aus. Dies fällt
meist wenig auf, weil sich das Öl dann mit der ganzen Kettenschmotze
vom Ritzel vermischt. Positiv, die Kette wird gut gefettet. Aber,
es sei auf die Gefahr des schleichenden Getriebeölverlust hingewiesen.
Zwar ist die Menge nur gering, steter Tropfen hölt aber den
Stein. Austausch ist simpel: Linken Gehäusedeckel komplett
abnehmen, Kupplungsdruckstange herausziehen (die Kugel dahinter
müsste drinnen bleiben, aber aufpassen!), den Simmerring aus
dem Gehäuse popeln, einen neuen Simmerring sauber und bündig
einsetzen (leicht einölen, mit Gummihammer sauber paralell
leicht einschlagen), neue Druckstange einschieben, Deckel ringsherum
wieder aufsetzen, fertig.
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Kurbelwelle |
Die Kurbelwelle sollte auf eventuelle Lagerschaden
hin untersucht werden. Ist die Kurbelwelle mal kaputt, können
dann auch noch andere Teile darunter leiden, wie bespielsweise die
Kolben und Zylinder. Häufiger Schaden tritt auf der linken
Seite auf - die äussere Hubscheibe lösst sich auf der
Welle und wandert nach aussen. Zu erkennen ist dies schnell: Der
linke Deckel der Lichtmaschine abnehmen. Nun bei laufenden Motor
den sichtbaren Unterbrechernocken fixieren. Wandert dieser Nocken
bei stossweisem gasgeben hin und her, hat die Kurbelwelle diesen
Defekt. Bei stehendem Motor darf dieses Spiel nicht mehr als einen
Millimeter betragen, der Motor muss komplett zerlegt und die Kurbelwelle
repariert werden. Ignorieren dieses Defekts kann zu weit grösseren
Schäden führen! Die rechte Kurbelwellenseite kann praktisch
nur im zerlegten Zustand überprüft werden. Übermässiges
rumpeln und / oder mit Metallstückchen verschmutzte Zündkerzen
deuten auf kaputte Hauptlager hin, diese Rillenkugellager nehmen
längeren Ölmangel (in der Getrenntschmierung) gleich persönlich!
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Ölpumpe |
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Ölleitungen |
Im Laufe der Zeit verspröden die Schläuche von
und zur Ölpumpe und nudeln aus. Jetzt ist Ersatz angesagt.
Ich bin da beim Zoo-Bedarf fündig geworden. Dort gibt es passende
kleine Silikonschläuche, transparent, wärmebeständig
und ölfest. Ich habe die Dinger jetzt schon ein paar Jahre
eingebaut ohne Probleme. Durch die Transparenz kann man gut von
aussen erkennen, ob die Schläuche mit Öl gefüllt
sind. Besonders im Verbindungsschlauch zum Öltank kann man
gut eine eventuelle (tödliche) Luftblase erkennen!
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Rückschlagventile |
Wichtig ist es, auf die Rückschlagventile an den
Ausgängen der Ölpumpe zu achten. Sie können durch
Fremdstoffe verklebt oder verklemmt sein und besonders nach längerer
Laufzeit ermüdet sein. Die einwandfreie Funktion dieser Rückschlagventile
sind für die einwandfreie Funktion der Ölpumpe unerlässig.
Schliessen sie nicht mehr richtig, fördert die Pumpe nicht
mehr und das Öl wird nur mehr hin- und hergeschoben. Bei laufenden
Motor den Ölschlauch am Vergaser abziehen, das Öl muss
deutlich pulsieren aus dem Schlauch austreten, ansonsten müssen
beide Rückschlagventile erneuert werden.
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Vergaser |
wird fortgesetzt
... |
Einstellen |
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Gaszüge |
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Bedüsung |
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Choke (Kaltstarter) |
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