Fahrwerk / Rahmen
Sitzbank
Tank
Öltank
Seitendeckel
Rahmen
Ständer
Hauptständer
Seitenständer
Felgen
(diese vollmundig versprochenen Bookmarks
tuen nocht nicht, also nach unten rollen)
Auch gute Moppeds haben ihre Schwachstellen.
Hier habe ich mal alle bekannten Macken der RD's aufgeführt. Worauf man
achten sollte und wie man sie vermeiden bzw. beheben kann.
Fahrwerk / Rahmen |
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Sitzbank |
Meist ist die Sitzbank (besonders bei wenig gepflegten Modellen) in einem desolaten Zustand. Reisst der Sitzbankbezug ein, dringt Feuchtigkeit (Regen) ein und der Schaumgummi saugt sich voll. Anschliessend tobt sich der Rost anfangs unbemerkt an der Grundplatte aus Eisenblech aus. Tauchen dann später Rostflecken an der Unterseite der Platte sichtbar auf, ist es zum Handeln meist zu spät. Hier hilft meist nur noch eine Radikalkur. Bezug und Schaumstoff komplett runter! Jetzt gilt es, erst den Schaden zu analysieren und dann geeignete Massnahmen zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung ergreifen. Als erstes sind die schmalen Seitenstreifen betroffen. Da diese durch den umgeschlagenen Bezug gegen Wiederaustrocknung geschützt und durch die durchgeführten Befestigungsnieten oder -schrauben der Halterung der Seitenblenden zusätzlich geschwächt (Eindringpunkte für Feuchtigkeit), gammeln sie meist als erstes weg. Im fortgeschrittenden Stadium kann man die rostige Blechkante durch den Bezug hindurch durchdrücken. Bei diesem Fall kann man das Grundblech gleich wegschmeissen (woher Ersatz? Gebrauchte Sitzbänke sind rar und wenn, dann meist auch vergammelt) oder durch einen geschickten Blechschweissser (Autokarosseriebetrieb) durch einen sauber aufgeschweissten Blechstreifen wiederherstellen lassen. Bei den Modellen mit hinterem Heckbürzel ist das Grundblech hinten nach oben geknickt. Dieses ist ein weiterer Schwachpunkt - oft ist das Blech an der Kante eingerissen / gebrochen. Gerne reisst am Knick dann auch der seitliche Rand auf. Hier ist der freundliche Schweisser wieder gefragt, der die Stelle fachkundig repariert. Sitzt der Rost mal so richtig
im Blech, braucht man nicht gleich verzweifeln. Herumgedoktere mit
Mennige, Rostumwandler und ähnlichen Zaubermitteln kann man
sich gleich sparen. Der Blechkörper soll gleich richtig entrostet
und gegen neuen Rost dauerhaft geschützt werden. Ich habe da
folgende Methode angewandt. Das nackte Grundblech sandstrahlen oder
besser glasstrahlen bis auf's blanke Metall. Es darf kein Rost übrigbleiben!
Hiernach kann man nach Bedarf schadhaftes Material aufschweissen
(auf blankem Blech schweisst es sich besser!). Danach habe ich die
Grandplatte bei einem Schlossereibetrieb feuerverzinken lassen.
Die verschiedenen Gewindelöcher habe ich offen gelassen und
nachher mit passenden Gewindebohrern neu nachgeschnitten. Dreht
man vor dem Verzinken zum Schutz Schrauben ein, bekomt man sie nachher
eventuell nicht mehr heraus! Ausserdem wird vergammeltes Gewinde
durch den Auftrag vom Zink in geringem Masse wieder gefüllt
und nach nachschneiden wieder brauchbar. Rostnarben werden durch
den Auftrag etwas egalisiert. Anschliessend nach glätten bzw.
entfernen von Anhäufungen vom Zinn kann das Blech neu schwarz
lackiert werden. Ich habe das Blech schwarz pulverlackieren lassen.
Hierbei wird ein bestimmtes staubfeines Lackpulver aufgeblasen und
dann mit entsprechender Temperatur eingebrannt. Dabei entsteht eine
homogene geschlossene Lackschicht. Durch das vorherige verzinken
wird ein unterrosten der Schicht (besonders an Fehlstellen oder
Gewindelöchern) vermieden. Nachher kommt die Sitzbank zum kundigen
Polsterer, der den Schaumstoff neu aufbaut (Was mir auffiel: Fast
jede Sitzbank wurde 'abgepolstert'; meist unter Zuhilfenahme eines
schnöden Küchenmessers bis hin zur Kettensäge, das
Resultat spricht für sich!) und die Sitzbank dann neu bezieht.
Wichtig ist, dass über den Schaumstoff zurerst eine dünne
Kunstofffolie gezogen wird und dann der Bezug. Hiedurch wird eventuell
durch Nähte hindurchsickernde Feuchtigkeit wirksam abgeblockt. |
Tank |
Die Original-Lackierung des Tankes war eigentlich sehr gut. Über den Lack wurde nochmal eine Klarlackschicht gezogen. Problempunkt ist aber die Unterseite. Hier unbemerkt vom Besitzer, bereits durch schlechtere Lackierung (Rauhe Lackschicht) und unterstützt durch mangelte Pflege (Wer baut zum Putzen jedesmal den Tank ab?!) nistet sich der böse Rost ein. Weitere Schwachpunkte sind die angeschweissten Halterungen zur Tankbefestigung. Hier an den Schweissnähten, besonders in den Winkeln, sitzt meisst der Rost. Hinzukommen Materialbrüche durch Vibrationen. Wurde eine Halterung einmal verbogen (Unfall oder sonstigen Vandalismus) und nicht penibel ausgerichtet, reisst die Halterung später irgendwann durch Vibrationen unweigerlich am Tankgrundkörper ein. Hier kann man versuchen, die Bruchstelle unter Beachtung der Sicherheit (Tank gründlich von Benzin reinigen! Beispielsweise mit Waschmittellauge wochenlang spülen.) mit Messing hartlöten. Anschliessend sollte die Unterseite des Tanks gegen erneutes Rosten dauerhaft geschützt werden. ZU überlegen wäre, die komplette Unterseite dand- bzw. kugelstrahlen bis auf das nackte Metall. Anschliessend gründlich grundieren. Den kompletten (Dann auch aussen!) Tank feuerverzinken ist in der Weise problematisch, dass sich hierbei die beiden feinen Bohrungen des Ausgleiches an der vorderen unteren Seite zusetzen. Wie man gebogene Röhrchen wieder aufbohren kann, ist mir unbekannt. Eventuell kann man die Methode des 'flammspritzen' wählen. Hierbei wird flüssiges Metall (Zink o.ä.) mit Flamme auf das Blech aufgespritzt oder besser aufgedampft. Danach kann (Wohl eher muss) man den Tank komplett neu lackieren (lassen). Durch das manuelle flammspritzen kann man dabei die feinen Röhrchen verschonen. Ich werde es mal ausprobieren lassen. Schwachstelle ist auch Rost im
Tank. Wird nicht besonders bei längerer Standzeit auf Auffüllen
des Tankes geachtet (Unter Benzin rostet Blech schwerer) sitzt irgendwann
einmal der Rost im Tank. Da muss dann der Tank entrostet und mit
geeigneten Mitteln (Epoxydharzkunststoff) innen beschichtet werden. |
Öltank |
Da gilt eigentlich das gleiche wie beim Benzintank, bis auf innen, wo viel Öl, da kein Rost! Eventuell macht der Ölniveauschalter Probleme. Dieser ist in den Tank nur eingesteckt. Eventuell das Plastik vorsichtig etwas warm machen, und durch hin und her drehen vorsichtig herausziehen. Nie mit einem Hebel oder Zange herumzerren, das Plastik bricht gleich ab! Auf der Übersicht ''Technik''
habe ich unter Ölstandanzeige vom Öltank der
Getrenntschmierung modifizieren
noch was zu dem Thema Öltank geschrieben. |
Seitendeckel |
Ich nehme mal an, das meist verkaufte Ersatzteil war der
Seitendeckel. Einmal durch lange Finger der bösen Buben, die
nachts durch die Städte schleichen. Meistens aber auch einfach
während der Fahrt abgefallen; ich habe in meiner RD-Laufbahn
auch schon einen verloren. Zum Glück konnte ich beim freundlichen
Gebrauchtteilehändler einen relativ günstig erwerben.
Er hatte die gleiche Farbe, allerdings statt 400 stand dann halt
250 auf dem Deckel. Die Augen des Fahrer eines dieser bunten Brüllteile
an der Ampel, als ihn eine ''250''er glatt ablederte, werde ich
nie vergessen!! Zum Abfallen: Am Rahmen befinden sich Gummis, in die der Deckel gedrückt wird. Soweit diese Gummis in Ordnung sind, funktioniert dies auch. Man sollte bei Beschädigung eines Gummis diese rechtzeitig erneuern, die Gummis sind auf jeden Falle billiger als ein neuer Deckel, der Gebrauchtteilehandel ist mit RD nur noch schlecht sortiert, rechte Seitendeckel sind sowieso alle ausverkauft ;-) Als Nothilfe beim warten auf neue Gummi habe ich mich so beholfen, in dem ich Stücke eines entsprechend dünnen Gummischlauch über die beiden oberen Metallstangen schob, dass der Deckel wieder einrastete. Gegen lange Finger hilft eigentlich
nur, den unteren Zapfen durch eine geeignete Schraube zu ersetzen. |
Rahmen |
Der Zahn der Zeit lässt auch den Rahmen selbst nicht unbeleckt. Besonders an Schweissnähten (Unter dem Tank, Sitzbank, Fussrastenausleger, etc.) blüht der Rost. Eine Weile kann ein weiteres Ausbreiten durch punktuelles Ausbessern aufgehalten werden. Irgendwann steht man aber vor dem ausführen einer Radikalkur. Den kompletten Rahmen entrosten und gegen neuen Befall dauerhaft zu schützen. Den Rahmen von allen Anbauteilen
befreien. Den Rahmen kann man dann bei einschlägigen Fachbetrieben
sandstrahlen und neu beschichten lassen. Einfaches kunststoffbeschichten
ist problematisch, da an Fehlstellen (Abplatzungen) der Rost ungehindert
die Beschichtung unterwandern kann! Deswegen ist vorher der blanke
Rahmen besser beispielsweise mit 'flammstrahlen' zu behandeln. Dabei
wird auf das Metall des Rahmens mit einer Flamme flüssiges
Metall (Zink) aufgesprüht (gedampft). Dieses ergibt dann eine
solide und dauerhafte Grundierung. Nachträgliches pulverlackieren
ergibt dann eine saubere und vor allem dauerhafte Oberfläche.
Entsprechend spezialisierte Betriebe bieten sowas (gegen entsprechendes
Entgeld) meist alles aus einer Hand an. Weil beim Rahmen müssen
dann die Lageraufnahmen am Lenkkopf und der Schwinge vorher entsprechend
geschützt bzw. abgedeckt werden. |
Ständer |
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Hauptständer |
Beim Hauptständer gibts eigentlich nicht viel zu sagen. Ausser dass man ein wenig auf die Federn achten sollte, wie bei jedem Moppedständer auch. Ich habe auch noch das Problem, dass der Ständer (wie auch die Fussrastenanlage durch Kurvenfahrten doch leiden. Der Hauptständer ist inzwischen schon x-mal geschweisst.
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Seitenständer |
Beim Seitenständer wirds schon interessanter. Ursprünglich serienmässig, bei späteren Modellen nur als Option (1978-79?). Die erste Krankheit ist, das er im Gelenk ausleiert, besonders wenn man sich bei seiner Benützung auf dem Mopped 'rümlümmelt. Seine Laschen biegen auf und dann klemmts beim einschnappen. Spätere Schaden zeigt sich, wenn die Bohrung des Gelenks im Rahmenteil irgendwann unrund ausgeschlagen ist.
Anderes Thema ist das automatische oder auch nicht einschnappen des Seitenständers. Bei meiner RD 400 '77 ist der Ständer noch nie selbstständig eingeschnappt, ich musste ihn immer mit dem Fuss einholen. Daran habe ich mich auch gewöhnt. Irgenwann aber beim freundlichen Beamten vom TÜV weigerte sich dieser doch tatsichtlich meinem Mopped den Bepper drauf zumachen, DER STÄNDER MUSS SELBST EINKLAPPEN! Ich glaub, ich krieg jetzt 'nen Vogel, das war auf dem Mopped immer so! Das ist doch keine Honda!* EGAL, MOPPEDS MIT SEITENSTÄNDER ... KEIN BESTANDSSCHUTZ .. BLABLA. Auf die schnelle habe ich dann einen Rollgummi von einem 100er Abflussrohr reingeküpft, zum TÜV vorgefahren, TÜVler hat abgenickt, zu Hause das Ding wieder weg. Beim Studium der Ersatzteiliste fiel mir auf, dass es beim Seitenständer 3 verschiedene Ausführungen gab, ich habe wohl eine ausländische erwischt. Die deutsche Ausführung klappt wohl auch automatisch ein - schnipp-schnapp! Da bleibe ich wohl bei meinem 'illegalen' ...
*) Früher gabs so ein paar Honda-Fahrer, die fielen auf die Schnauze, weil sie vergassen den Seitenständer einzuklappen beim losfahren. Daraufhin hat HONDA so lustige einschnappende Seitenständer konstruiert. Ein Kumpel hat mal so eine gehabt. Angehalten, Seitenständer ausgefahren, Mopped behutsam auf die Seite gestellt, Seitenständer schnappt blitzschnell ein, die ganze Fuhre samt hilflos strampelnden Fahrer lag auf dem Pflaster! |
Felgen |
Besonders die 1976 bis 1977 verbauten Gussfelgen waren übel. Am Anfang noch verführerisch dezent grau-silbrig schimmernd, nach einer Weile fleckig und speckig bis hin zu Ausblühungen. Die Felgen waren blankes Metall, ohne jegliche Lackierung und dazu noch mit der gusstypischen rauhen Oberfläche, die um festsitzenden Schmutz bettelte. Was im frühen Mittelalter war, ist jetzt diese Felgen putzen müssen! Generationen von putzwütigen RD-Fans bissen sich hier schon sprichwörtlich die Zähne (vor Wut) aus. Von Reinigern über Stahlwolle bis hin zu Salzsäure. Ich probierte mal eine sanftere Methode aus. |
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Stand 19.02.2002